Sonntag, 18. Januar 2015

Die nationalsozialistischen Wurzeln der Quote

Wenn ich das richtig verstanden habe, so will mann uns die Frauenquote als eine Erfindung der Neuzeit verkaufen. Vor allem will mann jegliche Referenz auf Beispiele z. B. aus der Nazizeit vermeiden, um uns diese antidemokratische Einrichtung als "demokratietauglich" verkaufen zu können.

Nun habe ich im Band 10, der Reihe "BÜRGERTUM, Beiträge zur europäischen Gesellschaftsgeschichte" im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen, mit dem Titel
"Bildungsbürgerinnen, Frauen im Studium und in akademischen Berufen 1900-1945" von Claudia Huerkamp, erschienen 1996, Belege gefunden, dass die Quote ein probates Mittel einer Diktatur ist. (Kann bei der Bayerischen Staatsbibliothek für private Zwecke runtergeladen werden.)

Eigentlich wäre es die Aufgabe der "Wahrheitspresse" gewesen, uns diese Zusammenhänge aufzubereiten und uns und der Politik die Gefahren der Quote deutlich vor Augen zu führen: Die Aushöhlung der (Rest)Demokratie, die Rückkehr zur Aristokratie (Gesetzgebung für Privilegierte, bei Orwell die Innere Partei genannt). Es gehört vielleicht zur Krise der Medien, dass ihre Arbeit von freien, unabhängigen Bloggern gemacht wird: Wozu soll ich noch eine Zeitung kaufen, wenn eh nur die Pressemitteilungen des Zentralkomitees der feministischen Einheitspartei drin stehen und ich echte und gut recherchierte Informationen kostenlos bei den Bloggern erhalte?
Auf Seite 162 (die Seitenzahlen beziehen sich auf die Seite in der pdf-Datei, nicht die Buchseite) bei Claudia Huerkamp wird der Mechanismus der Quote zum Ausschluss von "Nichtarier" bei der Promotion beschrieben:
Besonders prekär für jüdische Studierende war die Situation an den Medizinischen Fakultäten, wo sich in den späten zwanziger und frühen dreißiger Jahren jeweils über 10% der Studentinnen und gut 5% der Studenten zum Judentum bekannten. Um diese traditionell hohen Zahlen wirksam zu reduzieren, beschloß eine Konferenz aus Vertretern der medizinischen Fakultäten im Reichsinnenministerium am 13. Dezember 1933, auf je 100 Approbationen nur noch einen jüdischen Kandidaten zuzulassen. Gleichzeitig wurde beschlossen, daß Inländer erst nach Erlangung der Approbation promovieren durften, was wegen der 1%-Quote auf ein Promotionsverbot für »Nichtarier« hinauslief.
Meint jemand, dass solche Forderungen in unserem Zeitalter nicht möglich sein könnten?

Nun, Frau Antje Schrupp hatte ja bereits Konferenzen mit einen Frauenanteil von 70% oder 80% gefordert.

Es ist also absehbar, dass, nachdem sich der "Norwegen-Effekt" (Frauen verstärkt in frauenspezifische Berufe) einstellen wird, am Ende Forderungen nach einer noch größeren Frauenquote kommen werden (99% ??).

Wenn die Welt nicht so ist, wie wir sie haben wollen, dann quotieren wir sie eben nach ideologischem Bedarf.

Im Nationalsozialismus gab es schon "Frauenquoten" (Seite 163):
Schon vor 1933 wurde wieder und wieder der »frauliche Typ« beschworen, der seine höchste Erfüllung in der Ehe und Mutterschaft und Aufzucht einer möglichst großen Zahl gesunder Kinder finde. Durch intellektuelle Betätigung in Schule und Studium würden zahlreiche junge Mädchen dieser ihrer eigentlichen Aufgabe entfremdet. Die Nationalsozialisten knüpften mit ihrer Betonung der »wesensgemäßen« Aufgaben der deutschen Frau genau hier an. Der Numerus Clausus für Frauen, deren Anteil an den Erstimmatrikulationen 10% nicht überschreiten sollte, tat ein Übriges, um die allgemeine Unsicherheit über die Zukunft des Frauenstudiums zu verstärken.
Zwar hatte sich die Situation für Frauen am Ende der 30er Jahre und während des Krieges gewendet: Da wurden Frauen sogar ermuntert ein Studium aufzunehmen. Ob der Numerus Clausus für Frauen abgeschafft wurde habe ich auf die Schnelle nicht finden können. Tatsache bleibt, dass sie in manchen Berufen praktisch ausgeschlossen blieben (war mir so nie bewusst):
Hitler entschied ..., »daß Frauen weder Richter noch Anwalt werden sollen«, eine Entscheidung, die Bormann mit Schreiben vom 24. August 1936 dem Reichsjustizminister mitteilte. (Seite 290)
Die Lehrerschaft war auch Zielscheibe von Quotierungen (Seite 189):
Die ... Anstellungssperre, die zum 1. April 1935 aufgehoben wurde, wurde schon zum 1. Januar 1934 gemildert, indem die Anstellung kriegsbeschädigter Assessoren ermöglicht wurde. Diese Maßnahme setzte jedoch die Umwandlung von freigewordenen Stellen für Studienrätinnen in Studienratsstellen voraus. Daher legte das Ministerium »den Anteil zwischen männlichen und weiblichen Lehrkräften an den öffentlichen höheren Schulen für die weibliche Jugend ... für die Zukunft wie 3:2 fest«
Zudem hatte der nationalsozialistische »Reichskommissar« für die preußische Unterrichtsverwaltung, Rust, im März 1933 dekretiert, daß nur noch die Hälfte der sich meldenden Bewerber zum »ordnungsmäßigen« Referendardienst zuzulassen seien (A-Liste), die übrigen dagegen auf einen sog. »freien Weg« der Ausbildung verwiesen (B-Liste), der zwar auch die Möglichkeit der Ablegung der Pädagogischen Prüfung eröffnete, die Absolventen jedoch im Normalfall von einer späteren Verwendung im höheren Schuldienst ausschloß. Das Verhältnis in der Auswahl zwischen männlichen und weiblichen Referendaren für die A-Liste wurde auf 4:1 festgesetzt, auch dies eine krasse geschlechtsspezifische Benachteiligung, denn die im Durchschnitt der dreißiger Jahre bestandenen Prüfungen »pro facultate docendi« wurden zu knapp einem Drittel von Frauen bestanden (vgl. Tab. 12), wobei diese zusätzlich noch die durchschnittlich besseren Noten aufwiesen. Als die ersten Warnungen vor einer künftigen Mangelsituation auf dem Lehrerarbeitsmarkt auftauchten, wurde die B-Liste, der »freie Weg« der Ausbildung, wieder gestrichen, die betroffenen Referendare wurden in den ordnungsgemäßen Vorbereitungsdienst übernommen, und die Funktion der Auslese wurde wieder der Pädagogischen Prüfung zugewiesen.
Da wird eine Gesellschaft beschrieben in der insgesamt nur knapp über 40000 Studenten landesweit vorhanden waren (Heute über 2,5 Millionen). Die Mädchen, die damals studierten, waren eine Auslese der Besten und kamen zusätzlich fast ausschließlich aus materiell gut abgesicherten Familien. Da sind die besseren Noten erklärbar.

Dieses Zitat ist deswegen interessant, weil die Autorin von einer "krassen geschlechtsspezifischen Benachteiligung" spricht.

Diese "krasse Benachteiligung" ist vorhanden, wenn die Frauen ein Drittel derjenigen stellten, die die Prüfungen bestanden haben, aber nur 20% der Zulassungen für die A-Liste bekamen.

Mann denke daran, dass die glorreichen "Demokraten" der heutigen Tage eine 40% Frauenquote in ein Betrieb fordern, der nur einen 20%-Frauenanteil hat. Das wäre doch auch eine "krasse geschlechtsspezifische Benachteiligung", oder?

Diese Erkenntnis, dass eine Frauenquote eine "krasse geschlechtsspezifische Benachteiligung" darstellt, lag also bereits 1996 vor? Hat das Verschweigen dieser Erkenntnis aus dem vergangenen Jahrhundert in der "Wahrheitspresse" tiefere Gründe?

Ähnliche "Quoten" gab es auch in den sozialistischen Ländern. Ich kann diese Aussage leider (noch) nicht durch Links belegen (Wäre eigentlich Aufgabe der "Wahrheitspresse").

Es bleibt Tatsache, dass jede Gesellschaft die Welt so zu gestalten versucht, wie sie sie gerne haben möchte.

Während aber freie Gesellschaften darauf abzielen, den Menschen die Rahmenbedingungen zu schaffen, die es den Bürgern ermöglicht, sich frei zu entfalten, Planwirtschaften, Diktaturen, totalitäre Gesellschaften, die Gestaltung der "neuen Weltordnung", des "neuen Menschen" usw., oft durch die Holzhammermethode der Quote durchdrücken wollen.

Wer uns also die Frauenquote als mit dem Grundgesetz vereinbar verkaufen möchte, der lügt.

Quoten sind Kontrollmassnahmen der Führungsschichten in totalitäre Gesellschaften und haben in freie, demokratische Gesellschaften nichts verloren.