Sonntag, 7. September 2014

"Es ist leichter starke Kinder zu formen, als einen gebrochenen Mann zu reparieren"

Dass die Jungs immer mehr Probleme haben, wird von vielen erkannt. So auch im Artikel "Jungs von heute – verweichlicht und verweiblicht".  Welche Auswirkungen dies auf der Psyche der Jungs hat, ist ebenfalls bekannt:
Jungen werden unruhig dabei (bei ihrer Geringschätzung), fahrig und eine immer größere Zahl sogar seelisch krank, hyperaktiv oder depressiv.
Die Gesellschaft scheint aber keine Notiz daran zu nehmen.

Dabei ist längst bekannt, auch in feministischen Kreisen, dass die  Geringschätzung eines Menschen schwere psychische Folgen haben kann. So beschrieb eine feministische Mutter, wie ihr Sohn auf ihre Erziehungsmethoden reagierte:
"die verschiedensten hinreichend bekannten Entwicklungsstörungen für verunsicherte Kinder, wie Bettnässen, nervöse Ekzeme, Ticks, Sich-total-Zurückziehen" EMMA 1986/2, Traumtöchter, Seite 56, von der Mutter Maria-Magdalena Rousseau (Pseudonym)
Wen wundert es dann, dass Menschen, deren Probleme nicht erkannt werden, sowohl mit sich selber als auch mit der ganzen Gesellschaft Probleme bekommen. Diese Geringschätzung des Männlichen kann durchaus in Aggression, zuweilen auch in Gewalt ausarten. Die empathielose Gesellschaft kann/will/darf nicht sehen, dass dies ein verkappter Ruf nach Hilfe ist:
Je mehr Stühle ein Junge im Klassenzimmer fliegen lässt, umso eher und sicherer hat er einen Therapieplatz ("Verloren im Mainstream")
Wo genau landet aber ein solcher Junge? Genau! Z. B. beim maennerzentrum. Was lernt er dort?
Ein gewalttätiger Mann muß die Verantwortung für sein Handeln selbst übernehmen. Er vermag sein Verhalten zu ändern.
Mit anderen Worten: Der Mann ist einzig und allein für sein Verhalten verantwortlich. Das befreit die ihn geringschätzende Gesellschaft von jeglichem Nachdenken über die eigene Verantwortung.

Der Mann muss sein Verhalten ändern. Das schliesst eine Änderung der Gesellschaft aus.

Der nach Hilfe rufende Junge oder Mann, wird also keine Wertschätzung erleben. Ihm wird das Akzeptieren seiner Geringschätzung eingetrichtert, in schönen Worten verpackt. Dem Mann wird die neue Heilslehre verkündet:
"neuen Selbstverständnis und Rollenbewußtsein von Männern"
Einem, nach Hilfe rufenden Jungen, wird eingetrichtert, dass der Mann per se gewalttätig sei. Statt ihm also die Wertschätzung entgegenzubringen, die er so schmerzhaft vermisst, wird ihm weiterhin die Geringschätzung des Männlichen gezeigt.
It is easier to build strong children than to repair broken men. ("Es ist leichter starke Kinder zu formen, als einen gebrochenen Mann zu reparieren", Frederick Douglas)
Haben wir diesen einfachen Grundsatz vergessen? Oder geht es nur darum, ein Klientel zu bewahren? Denn Jungs, die heute nicht wirklich Hilfe bekommen, werden morgen erneut beim Helfer als Kunde vorstellig. So kann Geschäft auch laufen.