Sonntag, 17. August 2014

Das Patriarchat sorgt für ein niedriges GPG

Erneut werden wir von etlichen Studien und Zahlen überfallen, die beweisen sollen, wie schlecht es den Frauen hierzulande gehen soll.

So berichtet uns die Böll-Stiftung zusammen mit Oxfam, dass die Frauen noch 74 Jahre unterbezahlt bleiben werden, weil die G20 Länder und insbesondere DE einen hohen Gender-Pay-Gap (GPG) hätten. Dieser läge unbereinigt bei 22% und bereinigt bei 7%.

Auch destatis will uns beschämen und vergleicht in seiner Broschüre anlässlich der Pressekonferenz "Auf dem Weg zur Gleichstellung?" vom 30.07.2014, Deutschland mit Malta, Slowenien, usw., die einen viel niedrigeren GPG haben.

Nun hatten ja ausreichend Männer- und Väterrechtler darauf hingewiesen, dass alle wichtigen Variablen in der Bewertung des GPG aufgenommen werden müssen, um eine korrekte Bewertung zu bekommen.


So ist es nach wie vor unverständlich, warum bei der Bewertung des GPG, die Löhne und Gehälter der Frauen und Männer niemals anhand ihrer Lebensumstände bewertet werden? Es muss doch eine nicht unbedeutende Größe sein, ob man verheiratet, Kinder hat, oder keine Kinder hat, zusammenlebt, alleinerziehend oder alleinstehend im erwerbstätigen Alter ist, oder?

Denn es ist nicht von der Hand zu weisen, dass ein Paar mit einem gut verdienenden Partner, sagen wir mal eine Chefärztin und ein Krankenpfleger, der schlechter verdienende Partner zu Hause bleiben wird, sobald Kinder da sind. (Das von mir gebrachte Beispiel wird den ewiggestrigen Feminist.I.nnen quer im Magen liegen, sie werden sicherlich den Mann als "faulen Pascha" diskreditieren wollen. DAS ist aber der alltäglich feministische Sexismus.)

Solange solch elementare Variablen im Modell des bereinigten GPG fehlen, ist es müssig, sich über die Höhe des bereinigten oder unbereinigten GPG zu unterhalten. Vollkommen abwegig wäre es in solchem Zusammenhang das Wörtchen "Diskriminierung" in den Mund zu nehmen oder von "Benachteiligungen" zu sprechen, wie es destatis macht und die Journaille nachplappert.

All die genannten Quellen reden also permanent von "Frauendiskriminierung" oder gar von "strukturellen Benachteiligungen", ohne aber genau zu benennen, was das sei.

Da offensichtlich jegliche Logik in dieser Diskussion ausgeschaltet wurde, lasst uns doch mal die Diskussion aus einem anderen Blickwinkel führen.

Wie gesagt, es fällt auf, dass destatis in seiner Pressekonferenz Länder erwähnt, die viel besser dastehen, was die Frauengleichstellung betrifft. So werden beim
- Frauenanteil in Führungspositionen Länder wie Lettland (45%), Frankreich (40%), Slowenien (39%), Litauen (29%), Ungarn (39%)
- während beim GPG Länder wie Slowenien (3%), Malta (6%), Polen (6%)
lobend erwähnt werden.

In Lettland sind 24% der Bevölkerung römisch-katholisch, fast 30% russisch-orthodox, die evangelische Kirche Lettlands lässt keine Pastorinnen zu.

In Frankreich soll es 51% Katholiken geben.

Auch Slowenien (57,8%) hat eine katholische Mehrheit.

Litauen, Polen und Malta sind überwiegend katholisch.

Auch bei den Ungarn das gleiche Bild: Katholische Mehrheit!

Bei Feminist.I.nnen ist die katholische, die russisch-orthodoxe oder jegliche Kirche, die keine Pastorinnen oder Priester oder Pfarrer zulässt, zutiefts patriarchal.

Destatis präsentiert uns also die Länder, die eine "tradiert patriarchale" Kultur haben, was leicht anhand ihre Religionen nachgeprüft werden kann, als Länder, deren frauenpolitische Gleichstellung anzustreben wäre. (Wohlgemerkt, die Religion wurde niemals als Parameter in der Berechnung des bereinigten GPG betrachtet.)

Mann kann sich das Schmunzeln kaum verbergen, als waschechter Männerrechtler:
- Die Länder, die noch am "Patriarchat" festhalten, haben die meisten Frauen in Führungspositionen und das niedrigste GPG? Da läuft doch was falsch mit dem Feminismus.
Mann kann sagen, was mann will, aber Eines ist sicher: Das "Patriarchat" sorgt für seine Frauen, während die feministisch befallene Länder eben nicht, wenn mann die feministische Lesart als Diskussionsgrundlage heranzieht.

Es müsste doch möglich sein, dass wir endlich über die strukturellen Benachteiligungen des Vaters in den nicht patriarchalen Kulturen sprechen, die den Vater von seinen Kindern durch Arbeit fernhalten. Vermutlich liegt da der (lila) Pudel begraben :-). Wäre es dann möglich, auch über die Verlogenheit einer solchen Gesellschaft zu sprechen, die den Vater zur Arbeit zwingt (Stichwort: "erhöhte Erwerbsobliegenheit" für den Vater, die auch ausserhalb des Familienrechts wirkt) und ihm dann vorwirft, dass er mehr verdient als die Frau?

Es bleibt dem geneigten Leser überlassen, die einzig wahre Schlussfolgerung selbst zu ziehen ;-).